15
Jan
2009

Kiruna 1

Wie lange fährt man wohl von Göteborg nach Kiruna? 17 Stunden.
Um 17:00 geht der Zug, eigentlich bin ich zwar erst angekommen, um 13:00 am Flughafen, mit allem Gepäck und einige Minuten früher als geplant, und trotzdem bin ich schon wieder fast weg.
Also schnell heim, umpacken, wieder los (auf keinen Fall Wintersachen vergessen, Thermoshirts mitnehmen, Skihose) und ab die Post. Aber weil ich ja schnell packen kann hab ich noch ein wenig Zeit in der Stadt, es ist superschön sonnig, warm wie im Frühling und irgendwie find ichs fast schade, dass ich garnicht hier bleiben kann. Ich geh also noch, hol mir Sushi (ja genau, wer hätte das gedacht?) und kauf mir Reiseproviant, eine Flasche Wasser, Brötchen, Trinkjoghurt und 2 Äpfel.
Treffen mit Christin: kurz vor 17:00 am Bahnhof, gleich am richtigen Bahnsteig, einsteigen, bequem machen. Im Abteil eine Mama mit ihrer verkühlten kleinen Tochter, noch nicht alt genug ihre Wünsche/Schmerzen/.. verbal zu äußern schreit sie immer wenn.. und die Mutter ist sehr geduldig aber man merkt ihr die Verzweiflung doch an. Die Aussicht aus dem Zug ist für den Abend zumindest, und für den Großteil der Abendstrecke gleich dem Anblich eines Fernsehers. Ausgeschaltet. Es gibt einfach nichts... ab und zu Orte, kleine Städte, die Siedlungsdichte nimmt schnell ab. Irgendwann versuchen wir alle zu schlafen nur die Kleine kann nicht und schreit, also können alle nicht. Aus irgendeinem Grund fand ich das aber nicht so schlimm wie ich meine, dass ich es normalerweise finden würde. (Abgehärtet :))
Der nächste Morgen ist auf jeden Fall toll.

Der Zug ist bereits im Nichts. Die erste Station die ich aktiv erlebe ist Bastuträsk. Ein Kaff, aber eins mit Bahnhof!
Das Wetter ist toll, so gegen 0900 geht die Sonne langsam auf, wir haben die nächsten Stunden Sonnenaufgang der dann irgendwann in Sonnenuntergang übergeht. Nahezu wolkenloser Himmel sorgt auch dafür, dass wir die nahezu endlose, weiße Weite die sich mit nahezu endloser, schwarz-grüner Weite aus Nadelbäumen abwechselt, bei Tageslicht sehen können. Wunderschön.

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Und hier Murjek C.

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In Boden steigen wir um, Ankunft Kiruna 14:00.

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Hier herrscht ganz deutlich Abenddämmerung, um 14:30 ists dunkel und um 15:00 ist stockfinster. Eigentlich Zeit schlafen zu gehen, oder?
Nein.
Wir kommen an und gehen mal den Berg hoch zur Touristeninfo, wir wissen schon, dass das Hostel erst um 16:00 aufmacht, aber wir können (Danke Christin, übrigens fürs Buchen und Checken) trotzdem mit einem Code rein. Wir holen uns nen Stadtplan, ein paar Infos zu den möglichen Aktivitäten und ich frag nach der Mienen-Führung: Ja klar, jetzt gleich um 15:00 geht eine, danach keine mehr - also schnell entscheiden, jetzt oder vielleicht garnicht? Jetzt! Also schnell zum Hostel! Garnicht so einfach.. aber auch nicht unmöglich, letzlich finden wir es, und sind um 15:02 wieder an der TouriInfo, hüpfen in den Bus und fahrn los. Die Sprecherin ist auf einer seltsamen Droge. Übermäßig redselig und gut gelaunt erzählt sie, dass hier einfach mal so der halbe See trocken gelegt wurde wegen der Mine, dass die Stadt umgepflanzt wird (3km und auf die andere Seite der Erzplatte) und dass der eine Erzberg (der Alte, der jetzt nurnoch Skipiste ist) "Lachsberg" und der andere (an dem in großem Stil abgebaut wird) "Schneehuhnberg" heißt in Sami-Sprache. Beide kann man auf GoogleEarth gut sehen, sie sehen toll aus in echt!
Der Rest der Führung, die recht lange ist, ist zwar nett aber nur sehr wenig informativ, auf einem alten main-level ist der Besucherbereich untergebracht, 540m unter der Oberfläche, hier gibts einen Kinosaal (Film mit viel schöner Landschaft und wenig Gehalt, Werbesendung für die Mine), ein Cafe (mit einem Fenster durch das man die nach oben und unzen flitzenden Kessel die entweder voll Erz/Gestein sind oder eben leer bewundern kann, wenn man schnell genug ist, die fahren auch voll mit gut 60km/h vertikal!), wir bekommen Café, Tee oder Kakao, dürfen ein wenig Erz mitnehmen und ein paar Pellets (tax refund hat sie es glaub ich genannt :))
In Summe ganz nett, ich hatte nur ein bisschen mehr Information erwartet... andererseits beschränkt sich meine Tiefbau-Führungs-Erfahrung auf Ausflüge mit den Bauingenieuren, da wird eben anders vorgetragen.

2,5 Stunden später sind wir wieder an der TouriInfo. Checken mal ein und suchen uns dann ein Lokal in dem wir essen, der ICA hier hat Samstags nur bis 16:00 offen, zu kurz!
es gibt also Pizza bei einem Italiener, der türkische Musik spielt und eigentlich Grieche ist.. oder so ähnlich. Die Pizza ist jedenfalls deutlich besser als die, die ich in Göteborg gegessen hab.

Später am Abend versuchen wir in der mit Flutlicht überstrahlten Stadt einen Ort zu finden, an dem es dunkel ist, wir sind ja eigentlich wegen der Nordlichter hier.. vergeblich. Es ist auch nachts wunderschön, aber eben nicht dunkel.

Ich schlafe wunderbar. Nach der wenig erholsamen Nacht im Zug mit dem Schreihals ists hier toll still.
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Göteborg 08/09

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Literaturtipp


Angelo Colagrossi, Angelina Maccarone
Ein Mann, ein Fjord

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